Kia Ora Aotearoa!

So wurden wir in Auckland empfangen. Eigentlich war Neuseeland, oder wie es bei den Maori, den Ureinwohnern heißt: Aotearoa, gar nicht auf unserer Reiseliste. Neuseeland ist  eigentlich von überall auf der Welt, außer von Australen und da auch nur von der Westküste meeeega weit entfernt. Da wir auf unser Reisebudget achten müssen und zufälligerweise der Flug von Sydney viel teurer war als ein Zwischenstopp in Neuseeland, war der Entschluss gefasst: Tatjana und Artur schauen sich 6 Tage lang Neuseeland an 😊 Warum 6 Tage? Weil wir eigentlich unseren ursprünglichen Reiseplan mit Südamerika immer noch verfolgen wollten… Also haben wir uns ein paar Attraktionen ausgesucht, die wir uns gerne anschauen wollten, was halt 6 Tage gedauert hat… *Achtung: Spoiler Alert!!!!* oder soll ich lieber sagen HÄTTE?😉

Da das eine sehr spontane Idee war, hatten wir nicht wirklich große Planungszeit. Ein paar kurze Recherchen haben ergeben: Hobbiton + Waitamo Caves + Lake Taupo + Rotarua + Auckland. Also, viel Natur, wenig Stadt. Ein kleiner Auszug an Highlights der Nordinsel. Ja, genau, richtig gelesen. Neuseeland ist aufgeteilt in eine Nord- und eine Südinsel. Auch das war für uns neu. 😊

Tag 1 – Waitomo Caves und Ruakuri Cave

Am ersten Tag sind wir ganz früh morgens gestartet Richtung Waitomo Caves (Cave, englisch für Höhle). Darin leben tausende von Glühwürmchen und wenn es ganz dunkel ist, sieht das aus wie ein Sternenhimmel. Bei den Höhlen angekommen, mit der Werbebroschüre aus der Unterkunft in der Hand, haben wir die Tour durch die Waitomo Cave und die Ruakuri Cave gebucht. Einmal Glühwürmchen und einmal Stalagmiten und Stalagtiten. Hier ein paar Bilder aus der Waitomo Cave. Hier durften keine Bilder von Glühwürmchen gemacht werden. Randnotiz: die Glühwürmchen sind nicht wie hinlänglich gedacht, Fliegen mit glühendem Hinterteil auf Partnersuche sondern richtige Würmer, die mit dem Licht ihre Beute anziehen und sie mit ihren Klebefäden fangen. Die Glühwürmer ziehen die Fäden samt Beute hoch und verspeisen die gefangene Beute.

Und hier ein paar Bilder von der Ruakuri Cave 😊

Nach der Ruakuri Cave haben wir mit unserem Tourguide gesprochen und dieser hat uns den 800m entfernten Ruakuri Bushwalk empfohlen. Einen ca. 30 – 45-minütigen Wanderweg durch einen Farnwald. Dieser Farnwald hat sich im Endeffekt als kleiner Regenwald entpuppt und uns direkt am ersten Tag sprachlos gemacht. Randnotiz: Das war das zweite Mal an diesem Tag, dass wir unsere Münder nicht mehr zumachen konnten. Das erste Mal war bei den unzähligen Glühwürmchen in der Höhle. Aber schaut selbst. Diese Artenvielfalt an Pflanzen war erstaunlich! Besonders toll fanden wir die für Neuseeland charakteristischen Baumfarne. Ca. 300 Bilder später und ein wenig nass, da es angefangen hat zu nieseln, ging es dann über Land wieder zurück zu unserer Unterkunft. Unterwegs haben wir die Landschaft genossen und unfassbar viele Eindrücke mitgenommen. Auf den Bildern ist mehr zu sehen 😊

Achso… abends haben wir noch in einem Fish & Chips Restaurant gegessen und einen netten Einheimischen mit seinem Sohn getroffen, welche uns noch diverse Tipps gegeben haben, was wir uns unbedingt anschauen sollten. Die beiden waren auch die Personen zwei und drei, die uns gesagt haben, dass wir uns unbedingt die Südinsel anschauen sollten, diese sei traumhaft…

Tag 2 – Lake Taupo + Huka Falls + Orakei Korako

Am zweiten Tag ging es dann wieder früh morgens, da wir ja keine Zeit zu verlieren hatten, Richtung Vulkankratersee. Nach dem Lake Toba (Sumatra – Indonesien) ist das der zweite Kratersee gewesen, den wir auf unserer Reise besucht haben. Der ein oder andere mag sich jetzt fragen, warum Neuseeland Kraterseen hat… Das liegt daran, dass auch Neuseeland auf dem pazifischen Feuerring liegt. Dazu hatten wir bereits im Sumatra Artikel einen Absatz verfasst. Jedenfalls hat das Land durch die Lage auf dem Ring Neuseeland sehr viele kleinere und größere Vulkane, Thermalquellen und auch regelmäßig kleinere und größere Erdbeben. Dazu später mehr.

Wie auf den Bildern zu erkennen ist, gibt es überall diese merkwürdigen Holzskulpturen und diese einzigartigen Muster und diese besonderen Namen… Was es damit auf sich hat, erfahrt ihr auch später 😉 Nach dem kurzen Besuch am Kratersee ging es zur eigentlichen Attraktion. Dem Huka Falls Wasserfall. Hier ist türkisfarbenes Wasser mit einer wahnsinnigen Geschwindigkeit eine Felsspalte durchgeflossen und am Ende mehrere Meter in die Tiefe gestürzt. Auch mit gewissem Abstand war das schon sehr beeindruckend und hat uns wieder verdeutlicht, wie wenig Chancen wir eigentlich gegen die Natur haben und dass wir Menschen lieber mit der Natur arbeiten sollten. Diese Kraft, die Geräusche und die Gischt, die durch den Wind in unsere Gesichter geweht wurde, war sehr imposant.

Und der dritte Punkt, den wir uns an diesem Tag anschauen wollten, war das Thermalfeld Orakei Korako. Ein wenig mulmig wurde uns schon, als es an der Kasse erst einmal eine Sicherheitseinweisung gab, dass wir nicht vom Weg abkommen sollen, da überall Einsturzgefahr besteht und das wir aufpassen sollen, da teilweise hundert Grad heißes Wasser oder heißer Schlamm ausgestoßen wird, es nur an ein paar Weggabelungen Notruftelefone gibt und der Mobilfunkempfang nicht vorhanden ist… Nachdem wir in Indonesien auf dem Vulkan Berastagi unsere ersten Vulkanerfahrungen gesammelt hatten und nunmehr professionelle Amateur Vulkanologen sind, hat uns das nicht abgeschreckt. Es ging also in einem Boot rüber zur anderen Uferseite, da wo es schon gefährlich gedampfte… Wir waren nur mit 3 anderen Besuchern dort. Es war eindrucksvoll. Überall blubberte Wasser oder Schlamm. Es gab fast alle Farben zu sehen, die man sich so in der Natur vorstellen kann UND das Faszinierendste: sobald das Wasser etwas abgekühlter war, haben sich Algen gebildet. Algen bedeutet Leben. Aber seht selbst 😊

Tag 3 – Hobbiton – Redwoods – Wai-O-Tapu Termalfeld und Campingwagen

Mittlerweile an das frühe Aufstehen gewöhnt ging es wieder ganz früh morgens zum Filmset von Hobbiton aus Herr der Ringe und der Hobbit. Peter Jackson, der Regisseur, welcher selbst aus Neuseeland kommt, hat hier nach einem geeigneten Ort für das Filmset für Herr der Ringe und der Hobbit gesucht und eine Farm gefunden, die dafür prädestiniert war. Dort ist nun das Hobbiton Filmset und es kann besucht werden. Da hier Bilder mehr als 1000 Worte sagen, lassen wir euch mit den Eindrücken allein 😊

Spoiler Alarm: Wer sich fragt, wie es in den Häusern aussieht… Diese sind… leer. Die meisten Häuser haben nur auf der Fensterbank etwas Dekoration stehen und sind verschlossen. Die Häuser, die offen sind, sind leer. Und die unterschiedlichen Größen der Häuser wurden speziell angefertigt, damit z.B. ein Schauspieler (Hobbit) vor einem Haus klein aussieht, aber Gandalf riesig 😊

Eine weitere Empfehlung war ein Nationalpark mit vielen Redwood Bäumen, den wir kurz besucht haben und einen Spaziergang unternommen haben. Nach dem anstrengenden Spaziergang über flaches Land 😉 ging es dann zu einem echten Maori Restaurant, in dem wir echtes Hängi gegessen haben. Hängi ist ein Gericht, was unter der Erde zubereitet wird. Dazu wird heutzutage leider alles in Alufolie gepackt: z.B. Gemüse und Fleisch. Dann wird es verbuddelt und obendrauf wird ein Feuer entzündet. Das Gericht was sehr lecker 😊

Die Wai-O-Tapu Thermalquelle, welche überall als Must-Do empfohlen wird, haben wir uns natürlich auch angeschaut. Hier haben wir euch auch die passenden Anzeigetafeln zu den Bildern hinzugefügt 😉

Danach ging es zu unserer neuen Unterkunft… Einer Schafsfarm, wo wir in einem alten Campingwagen geschlafen haben …

Warum Schafsfarm? Ganz einfach… Wir haben überall gelesen, dass in Neuseeland mehr Schafe als Menschen leben. Das wollten wir uns natürlich anschauen und nicht nur aus dem Auto beim Vorbeifahren, sondern auch mit unseren eigenen Augen und mit einem Betreiber sprechen. In diesem Fall sogar eine Betreiberin mit ihrem Ehemann 😊

Tag 4: Schafsfarm – Wasserfälle

Morgens früh sind wir mit eine Tour über die Schafsfarm in den Tag gestartet. Wir durften die Tiere füttern und die Bäuerin Angie hat uns sehr viel über diese in Neuseeland sehr relevante Industrie erklärt. Wie wir erfahren haben, handelte es sich bei der Farm „nur“ um eine kleine Farm. Auf der der Südinsel soll es vergleichsweise riesige Farmen gibt, die mehrere tausend Tiere beheimaten. Diese werden Stations genannt. Wir haben ausgiebig mit der Farmerin gesprochen und diese hat uns alles gezeigt. Angefangen von kleinen Lämmchen, die beim Milchtrinken mit dem Schwänzchen wackeln, was bedeutet, dass sie glücklich sind. Hängengeblieben ist auch, dass die Schafe meistens in der Nacht geboren werden, was darauf schließen lässt, dass die Farmer zu jeder Nacht und Tageszeit im Einsatz sind. Wir durften darüber hinaus einiges über das Schafe-Scheeren, die Färbung und Verarbeitung der Wolle zu Handschuhen, Mützen oder Schaals lernen.

Hier geht es zur Unterkunft auf AirBnB:
https://www.airbnb.de/rooms/49863610 

Auf unserem Weg zurück nach Auckland ging es vorbei an einer Goldgräberstadt und dem Kultgetränk der Neuseeländer: L&P 😊

Unser Flug startet in ca. 1,5 Tagen. Wir haben das Land und die Leute lieben gelernt. Alle waren so freundlich und haben und viele Tipps gegeben, was wir uns noch anschauen sollen. Alle haben uns herzlich willkommen geheißen und gesagt, wie traumhaft schön die Südinsel ist und dass wir uns diese unbedingt auch angucken sollten. So haben wir uns auf unserer Rückfahrt nach Auckland viele Gedanken gemacht… Sehr viele Gedanken… und auch schon die ein oder andere Nachricht verschickt, um herauszufinden, ob wir ggf. unseren Aufenthalt in Neuseeland verlängern können. Denn: Wann kommen wir nochmal nach Neuseeland? 18 – 21 Stunden Flug, +10 Stunden Zeitverschiebung zu Deutschland… Das macht man nicht mal eben mit 3 Wochen Sommerurlaub.

 

Tag 5: Auckland

Morgens früh nach dem Aufwachen haben wir erst einmal unsere Emails und Nachrichten geprüft: OK von der Spanischschule in Kolumbien; OK von Tatjanas Großcousine in den USA; OK von unserer Gastgeberin in Kolumbien. Unklar: für unseren Flug morgen. Online können wir nicht umbuchen, irgendetwas stimmt mit der Kreditkarte nicht. Irgendetwas funktioniert nicht. Eine kurze Internetrecherche hat ergeben: Air New Zealand hat einen Sitz in Auckland. Also nichts wie hin: zur Öffnungszeit um 9 Uhr standen wir an der Pforte und haben unsere Situation erklärt. Ein wenig verwirrt, warum wir uns nicht bei der Servicehotline melden, um die Umbuchung durchzuführen, kam eine sehr nette Mitarbeiterin zu uns und hat uns geholfen den Flug zu verschieben. Neuer Abflugtag 06. August! Die Dame hat sich sogar darum gekümmert, die fehlerhaften Vormerkungen von unserer Kreditkarte mit unserer Bank in Deutschland zu klären! Vielen Dank Air New Zealand 😊

Wir haben also 3 Wochen für die Südinsel und die weiteren Teile gewonnen, die wir uns von Neuseeland noch ggf. anschauen möchten.

Überglücklich haben wir uns also kurz Auckland angeschaut und angefangen die weitere Reise zu planen. Hier ein paar Bilder von Auckland von unserer kurzen Städtetour…

Bezüglich der Frauenrechte und Neuseeland hier noch ein kleiner, für uns sehr interessanter Abschnitt, da wir das vorher nicht wussten: Neuseeland ist in vielen Bereichen kulturell ein Vorbildland. So war Neuseeland das erste Land, welches das Frauenwahlrecht einführte. Zunächst 1893 als aktives Wahlrecht und 1919 das passive Wahlrecht. Großartig, wie wir finden.

Und wo wir dann hingekommen sind, das verraten wir im nächsten Artikel 😉

3 Antworten

  1. L&P und Fish & Chips – da bekomme ich gleich Heimweh! Ich hoffe, ihr habt auch TimTam Kekse probiert. Alles Liebe für eure weitere Reise!!

  2. Liebe Tatjana, never say never. Wir sind 2 Mal in Neu Zealand gewesen, weil das Land so uns fasziniert hat. Aber ihr habt gut gemacht noch weitere Tage dort zu verbringen. Viel Spass dabei. Liebe Grüsse. Maria Luisa.

  3. Hallo Tatjana und Artur,
    wir sind sehr begeistert über Eure Reiseberichte.
    Mit Spannung warten wir schon immer auf den nächsten Teil.
    Sehr informativ und mit einer schönen Leichtigkeit geschrieben, das es eine Freude ist, Euren Spuren auf dieser Weise zu folgen. Die vielen Bilder anzuschauen bereichernd zuzüglich Eurer Abenteuererlebnisse.
    Mama/Isolde und Wilfried

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